Christian und Enno Kinast vor Kerzenausstellung

Halterner Zeitung berichtet

Kerzenonkel-Umzug: Von Münster nach Haltern am See

Als Anne Schiebener uns über Instagram kontaktierte und den Wunsch äußerte, über unseren Umzug zu berichten, haben wir diese Gelegenheit gerne ergriffen.

Schon im Januar hat sie über unseren bevorstehenden Umzug berichtet. Schau dir den Bericht gerne an.

Bild: Anne Schiebener

„Kerzenonkel“ in Haltern angekommen

Mehr Platz und Möglichkeiten als in Münster

Enno und Christian Kinast sind mit ihrem Unternehmen von Münster nach Haltern gezogen. Mit der größeren Fläche ergeben sich neue Optionen für die „Kerzenonkel“.

Vor zwei Monaten ging es für die „Kerzenonkel“ Christian und Enno Kinast von Münster nach Haltern am See. Ihre neue Produktions- und Lagerstätte im Gewerbegebiet „An der Ziegelei“ erstreckt sich auf 500 Quadratmeter. Der Platz war auch bitter nötig.

2017 haben sich die Kerzenonkel gegründet. Dahinter steckt ein Online-Shop für individuelle Kerzen und Zubehör. Was klein im heimischen Wohnzimmer begann, wurde schnell größer. Heute verschicken sie 150 bis 200 Pakete am Tag. Vor Kurzem hatten sie ihre 100.000. Kerzenbestellung.

Deswegen war eine große Halle nötig. An der Brinkwiese 4 in Haltern haben sie gefunden, was sie gesucht haben. Hier können sie Kerzenrohlinge bis Oktober lagern und weitere Drucker aufstellen. „Die Wege sind jetzt zwar länger“, sagt Christian Kinast mit einem Augenzwinkern, „aber wir sind auch noch am Optimieren.“

Bild Halle: Anne Schiebener

„Das ist unser Baby“

Weder Enno noch Christian kommen ursprünglich aus der Branche. Enno hat Musik studiert, Christian Sozialpädagogik. Im Studium in Münster haben sie sich kennengelernt. „Irgendwann dachten wir uns: Wir machen mal was anderes“, sagt Christian Kinast. Sein Mann fügt hinzu: „Mittlerweile ist das unser Baby.“

15 Personen beschäftigen sie heute. Darunter mehrere Designer, die die individuellen Kerzen-Wünsche der Kunden erfüllen. Im Online-Shop kann eine Vorlage ausgewählt werden, die dann personalisiert wird – egal ob für die Taufe, Hochzeit oder zur Beerdigung.

Die Kerzen werden bedruckt. „Das zeichnet uns aus“, sagt Christian Kinast stolz. „Früher haben wir Folien auf die Kerzen geklebt. Aber die Qualität reichte nicht mehr aus.“ Immer wieder sind Luftblasen unter den Folien zurückgeblieben.

Jetzt wird das gewünschte Motiv direkt auf die Kerze gedruckt. Danach wird sie in flüssiges Paraffin getaucht, also eine Art Wachsschicht, um den Druck zu schützen. „Da passiert nichts mit“, sagt der 36-Jährige.

Mit Baumwollhandschuhen kontrolliert und glättet ein Mitarbeiter nach dem Eintauchen die Kerze. Ist irgendwo ein Fussel oder eine Macke entstanden, bessert er die Stelle mit einem Feuerzeug aus. Erst dann kommt die Kerze weiter zur Packstation. „Wir schicken nur Kerzen raus, die perfekt sind“, sagt der Kerzenonkel.

80 Geschäfte verkaufen Kerzen

Neben den individuellen Kerzen bieten die Kerzenonkel auch Mutmacher-Kerzen an. Die Idee ist in der Corona-Zeit entstanden. „Eine Freundin hat mich damals angeschrieben“, erinnert sich Christian Kinast, „sie war auf der Suche nach einer Kleinigkeit, die sie anderen Leuten im Lockdown zuschicken kann.“ Ein Mutmacher eben, in der schwierigen Zeit.

Die Mutmacher-Kerzen können mittlerweile in 80 Geschäften in ganz Deutschland gekauft werden. Einen eigenen Laden in der Halterner Innenstadt wird es aber erst einmal nicht geben. Dafür können sich die Kerzenonkel vorstellen, ihre Kerzen in einem Laden auszustellen. „Wir müssen auch noch an einer Haltern-Kerze arbeiten“, sagt Enno Kinast.

Wer schon jetzt eine Kerze direkt in Haltern kaufen möchte, kann im Online-Shop auf „zum Abholen“ auswählen und sie direkt im Gewerbegebiet einsammeln. Wer sich Beratung wünscht, sollte vorher anrufen (Tel.: 02364 9461140). Dann nimmt sich einer der Kerzenonkel auch individuell Zeit für die Halterner.

Liste mit verrückten Namen

In den vergangenen Jahren hat das Paar schon einiges erlebt. Die weiteste Bestellung ging nach Neuseeland. „Die Kerze war zwar 4,5 Wochen unterwegs, aber trotzdem noch rechtzeitig da“, sagt der Kerzenonkel und lacht.

„Wir haben eine Liste mit den verrücktesten Namen, die wir auf die Kerzen gedruckt haben“, sagt Christian Kinast und holt zwei Postkarten. Auf der Rückseite stehen Namen wie „Kelechi Precious“, „Jared Xander King“ oder „Tschippo“.

Ihren eigenen Namen, Kerzenonkel, haben sie übrigens ihren „fleißigen“ Geschwistern zu verdanken. „Wir sind 12-fache Onkel und deswegen oft Taufpaten gewesen“, sagt Christian Kinast. „Die erste Kerze habe ich damals für mein Patenkind gemacht.“

Bild Kerzen: Anne Schiebener

Die Halterner Zeitung hat mit diesem Bericht dazu beigetragen, dass unsere Geschichte hinter dem Unternehmen Kerzenonkel bekannter wird. Wir sind dankbar für die Chance, unseren gelungenen Neuanfang in dieser idyllischen Stadt zu teilen.

Text: Anne Schiebener - Redakteurin der Halterner Zeitung
Originalbericht: „Kerzenonkel“ in Haltern angekommen
Datum: 07.06.2023

Zusätzlich wurde ein äußerst informatives Video erstellt, das auf der Website der Halterner Zeitung verfügbar ist.